Beim Profi. Deinem Auftraggeber ist es vollkommen egal, mit was du das Foto gemacht hast, was du ablieferst, wenn es nur um das Foto geht. Andere Geschichte ist es, wenn er den Event des Fotografierens auch wichtig findet. Was z.B. bei Hochzeitsfotografie der Fall sein kann. Viele Menschen werden nur ein mal in ihrem Leben von Profis fotografiert: Bei der Hochzeit. Die Erinnerung, in dem Kleid mit dem Mann des Lebens fotografiert zu werden, kann wichtiger sein als das blöde Bild, was dabei entstanden ist.
Vielleicht zählt aber auch das Gefühl, das man beim Fotografieren hatte.
Das Privileg des Amateurs:"Leck mich doch am Arsch, Ergebnis!"
Wenn ich Bock darauf habe, eine China-Linse auf meine M12 zu schrauben, mache ich es. Wenn nicht, dann nicht. Ganz einfach.
Wenn ich aber anfange, mich am Ergebnis zu orientieren, und auch noch irgendwelche Fotografen-Größen als Referenzen nenne, dann misst mich ja jeder an denen?!? Also, jeder, dem ich meine Fotos zeige und jeder, der weiß, dass die mit einer legendären Kamera für wahnwitzig viel Geld gemacht wurden, wird mich genau an diesen Legenden messen. Da die allermeisten von uns diese Latte nie erreichen werden, würde ich das einfach lassen.
Wenn ihr das Narrativ verbreitet, mit einer Meßsucherkamera würde man anders fotografieren und die Ergebnisse seien auch anders, anders im Sinne von irgendwie herausragend aus der Masse, habt ihr das Problem, liefern zu müssen. Die Leut wollen das sehen. Könnt ihr das?